Der Name Steinhagen ist auf eine flache, steinige Erhebung außerhalb der Stadtmauer zurückzuführen, die mit dornigem Gebüsch bewachsen war. Nach dieser Erhebung ist auch heute noch der Straßenzug benannt und so hieß auch das ehemalige Stadttor „Steynhagens poerte“.
Das Steinhagentor war das bedeutendste Kirchspielstor, denn es verband Stadt und Kirche mit den Bauernschaften im südlichen Hügelland, den Kirchspielleuten.
Für Waren, die durch das Steinhagentor in die Stadt gebracht wurden, war der städtische Zoll zu bezahlen. Wer beim Schmuggeln erwischt wurde, landete am „Bußboim“. Der Bußbaum war eine Art Pranger, um Missetäter abzuschrecken und bei Zollhintergehung die Übeltäter anzuketten.
Der heutige Platz am Steinhagentor ist nicht historisch. Auf der westlichen Straßenseite standen überwiegend hohe, mehrgeschossige Gründerzeitbauten. Dadurch erhielt der Steinhagen einen düsteren, wenig einladenden Charakter. Das Sanierungsgebiet „Flachsmarkt“ wurde in den 70/80er Jahren abgebrochen und durch eine moderne Bebauung ersetzt. Dabei entstand die heute helle und luftige Platzsituation. Die moderne künstlerische Gestaltung des Steinhagentores ist das Werk des Künstlers Voré.
Abstecher:
Folgt man der Grabenstraße in Richtung Busbahnhof, gelangt man zu dem Bruchtorturm, einem von ehemals sieben Wehrtürmen der Stadtbefestigung. Er sicherte das Umfeld des in unmittelbarer Nähe gelegenen Bruchtores. Der Zugang erfolgte von der Innenseite der Stadtmauer in das obere Turmgeschoß. Die Schießscharten im unteren Bereich waren durch eine Bodenluke und eine Leiter erreichbar.
Wie die übrigen Bestandteile der Stadtbefestigung wurde er um 1820 abgebrochen, als Hattingen über seine mittelalterlichen Grenzen hinauswuchs.
Lange Jahre lag der übriggebliebene Turmstumpf versteckt hinter einem großen gründerzeitlichem Wohnhaus. Seine Außenmauer war durchbrochen, der Innenraum wurde als Geräteschuppen genutzt. Erst durch den Abbruch des Wohnhauses im Rahmen der Stadtsanierung wurde er wieder sichtbar und dauerhaft instandgesetzt.
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