Zwischen Steinhagen und Emschestraße standen ursprünglich Fachwerkbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert und deutlich höhere Gründerzeitgebäude aus der Jahrhundertwende. Auch hier entschloss man sich zur Flächensanierung.

Der Komplex des sogenannten Haus Treufinanz ist ein frühes Beispiel der Stadtsanierung. Im Jahre 1968 übernahm es die private Betreuungsgesellschaft Treufinanz, einen zukunftsorientierten Neubau mit Geschäften, Arztpraxen und Wohnungen zu erstellen. Hierfür wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der als Entwurfsgrundlagen die besondere Charakteristik der Altstadt und ihre Kleinmaßstäblichkeit zum Inhalt hatte.

Das Preisgericht war der Auffassung, dass durch diese Auflockerung und Gliederung sowie das verwendete Fassadenmaterial Naturschiefer dem denkmalgeschützten Umfeld ausreichend Rechnung getragen sei. Die Dachlandschaft spielte seinerzeit eine untergeordnete Rolle. Flachdächer entsprachen dem Zeitgeist.

Das Haus Emschestraße 12 stand ursprünglich – wenige Meter von hier entfernt – am Flachsmarkt. Im Rahmen der Translozierung wurde es sorgfältig zerlegt und im vermutlichen Erscheinungsbild aus dem Bebauungsjahr 1553 wieder aufgebaut. Wie viele Hattinger Fachwerkhäuser war das Gebäude an seiner ursprünglichen Stelle klassizistisch überformt.

Die historische Aufnahme zeigt das Haus mit seiner ursprünglichen Fassade.

Der moderne Anpassungsbau Emschestr: 14 wahrt hinsichtlich Firsthöhe, Dachneigung und Hausbreite die historischen Maßstäbe

Eine Besonderheit ist das links befindliche Haus Emschestraße 16 dar, welches mit seinem großen Dielentor im Giebel und seinen eher bäuerlichen Proportionen eine in Hattingen untypische Bauform repräsentiert. Das Haus stammt auch tatsächlich nicht aus Hattingen sondern ist ein Bauernhaus vom Möhnesee, welches hier neu aufgebaut wurde.

Als Fachwerkhaus fügt es sich zwar in die Altstadt ein, es bleibt jedoch die Frage, ob die Grenze regionaltypischen Bauens nicht überschritten wird.