Jetzt wird es Herbst…
Habt ihr es auch schon gemerkt? Die Tage werden doch schon wieder deutlich kürzer und etwas von Herbst liegt in der Luft. Wer in Hattingen lebt oder regelmäßig in unserer schönen Innenstadt vorbeischaut, der weiß: Im Hattinger Herbst liegt noch etwas ganz anderes in der Luft – und zwar der Herbstmarkt mit dem Panhasfest.
Wenn sich die Blätter bunt färben, verwandelt sich die gesamte Altstadt der Metropole Ruhr wieder in einen farbenfrohen Marktplatz mit kulinarischen Genüssen. In diesem Jahr dürft ihr euch auf das Event vom 3. bis 6. Oktober freuen. Die Gastronomie, Hattingen Marketing sowie der
Kooperationspartner Peter Lihs von „pro-motion“ laden zu einem richtigen Fest der Sinne ein. Selbstverständlich gibt es auch einen verkaufsoffenen Sonntag am Sonntag, 6. Oktober
Im Herzen der historischen Altstadt schnuppert eure Nase dann den Duft feiner Köstlichkeiten. Die gastronomischen Betriebe Gasthaus Weiß, Haus Kemnade, Diergardts „Kühler Grund“, Hotel- Restaurant Eggers und das Restaurant Las Olas tischen wieder herbstlich-deftige Speisen beim Panhasfest auf.
Westfälische Kartoffelsuppe, Grünkohl, Sauerbraten, Wild, Reibekuchen, Pflaumenkuchen,
Kaiserschmarrn und natürlich Panhas sind die Gaumenfreuden in der Jahreszeit der bunten Blätter und auf dem Kirchplatz beim Panhas-Fest. Jeder der teilnehmenden Betriebe präsentiert
verschiedene regional-saisonale Gerichte aus der Gastronomieküche. Doch was ist „Panhas“ überhaupt? Wisst ihr das eigentlich?
Die eingedickte Blut- und Wurstbrühe aus verschiedenen Fleischsorten (heute nimmt man auch schon einmal Hackfleisch) hatte früher am Schlachttag Hochsaison. Bei der Schlachtung war es damals
üblich, die aus dem Fleisch hergestellten Würste in einem großen Kessel zu erhitzen, um sie haltbar zu machen. Die Brühe, in der die Würste gekocht wurden (manchmal platzte ja auch eine auf…), war am Ende des Tages sehr schmackhaft und wurde mit Gewürzen und beispielsweise Buchweizenmehl zum Kochen gebracht, bis eine feste Masse entstand. Die musste dann abkühlen und wurde in Scheiben geschnitten. In Münster kennt man Panhas auch unter „Möpkenbroat“ (Kochwurst) oder aber auch „Möppkensbruua“ – für die Westfälischen unter uns.
Panhas wird bis heute in der Pfanne gebraten und mit verschiedenen Beilagen wie Rübenkraut, Sauerkraut, Schwarzbrot oder einem deftigen Gemüsetopf serviert (Panhas mit Schwattbraut,
Schmoräppelkes und Rüwekrutt). Es gibt unterschiedliche Rezepte. Früher galt das sehr deftige und sättigende Gericht als ein Essen für arme Leute, hat es heute aber auch in die feinere Küche geschafft.
Der Name „Panhas“ hat übrigens nicht nur in der Küche seine Bedeutung. Westfälische kennen den Ausdruck „Jetzt hastde den Pannas auf dem Boden liegen“, in dem mit „Pannas“ etwas wie „Zeug“ oder „Kram“ gemeint ist. Auch der „Pannas am Schwenkbaum“ ist ein Ausdruck für drohende Sanktionen oder Strafen. Es gibt übrigens auch die Variante „Panhas am Krissbaum“ – der drohende Ärger ist stets der gleiche! Der Begriff selbst leitet sich übrigens von „Pannharst“ ab, damit ist eine
Röstpfanne, also ein gebratenes Stück Fleisch, gemeint. Das Wort stammt aus dem niederdeutschen:
„pan“ bedeutet „Pfanne“ und „harst“ bedeutet „Bratenfleisch“.
Nicht nur die Geschmacksnerven dürfen sich auf dem Hattinger Herbstmarkt über eine
Geschmacksexplosion freuen – auch andere Sinne werden angesprochen. Feines Kunst- sowie
Alltagshandwerk in der ganzen Innenstadt versprechen einen Genuss für Augen und Ohren. Von
schwebenden Gärten über Statuen bis hin zu Stahlwaren, Gürteln und Olivenholz ist die Vielfalt groß.
Auch die Kleine Weilstraße wird in diesem Jahr mitbespielt. Der Duft frischer Landbrote oder leckerem Käse sowie Ideen für die Herbstbepflanzung sorgen in jedem Fall für das ultimative
Shoppingerlebnis. Am Sonntag, 1. Oktober, lädt das Reschop-Carré ebenso wie die Einzelhändler in der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr zu einem verkaufsoffenen Sonntag ein. Auf dem Untermarkt wird die LVM für die jungen Besucher ein Kinderland anbieten.
Da habt ihr doch jetzt richtig etwas, auf das ihr euch freuen könnt, oder?
Übrigens: wer jetzt so richtig Lust bekommen hat, die Hattinger Altstadt auch außerhalb des Herbstmarktes zu erleben – das ist gar kein Problem. Im Oktober starten wieder die
Nachtwächterführungen von Hattingen Marketing. „Hört ihr Leut’ und lasst euch sagen…“ – mit
diesem Ruf verkündete der Nachtwächter in vergangener Zeit zu jeder vollen Stunde die Uhrzeit. Er wanderte nachts durch die Straßen und Gassen der Stadt und sorgte für Ruhe und Ordnung. Jetzt, in der dunklen Jahreszeit, ist er wieder unterwegs und führt Besucher durch Hattingens historische
Altstadtgassen mit ihren rund 150 Fachwerkhäusern. Bekleidet mit historischer Uniform und ausgerüstet mit Hellebarde, Laterne und Horn, lädt er alle Besucher zur einstündigen offenen
Nachtwächterführung ein. Regelmäßig am ersten und dritten Donnerstag des Monats von Oktober bis März um 19 Uhr erwartet der Nachtwächter die Teilnehmer. Der Teilnahmebeitrag beträgt 10 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre nehmen kostenlos teil.
Voranmeldungen in der Tourist-Information am Haldenplatz 3, unter der Telefonnummer 02324 204 3095 oder per E-Mail an info@hattingen-tourismus.de sind erforderlich. Interessierte Gruppen ab 25 Personen können auch eine individuelle Führung zu einem anderen Zeitpunkt buchen.
Also, auf in den Hattinger Herbst!