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Museen in Hattingen: Das Stadtmuseum

Und weiter geht’s mit den Hattinger Museen…

Wir nutzen die kalte Jahreszeit für einen Gang durch die Hattinger Museumslandschaft. Diesmal schauen wir in den Stadtteil Blankenstein. Denn neben der Burg, dem historischen Marktplatz mit seinen zwei Kirchen, den Fachwerkhäusern und dem Gethmannschen Garten gibt es hier auch das Stadtmuseum.

Wenn ihr denkt, es sei ungewöhnlich, dass ein Stadtmuseum nicht mitten in der Stadt zu finden ist, dann müsst ihr wissen, dass das früher anders gewesen ist. 1921 gründete sich in Hattingen der Heimatverein und der hatte sein Museum im Alten Rathaus – mitten in der Innenstadt. Dort wurde das gezeigt, was die Hattinger Heimatgeschichte ausmachte. Und das ging ziemlich schnell, denn schon nach kurzer Zeit gab es über 500 Objekte, die dort gezeigt wurden. Zwischen 1943 und 1956 sorgten Kriegsschäden für eine Schließung des Museums. Danach ging es aber wieder weiter. 1990 sollte das Alte Rathaus zu einer Kulturstätte werden und sich dem Thema Kunst widmen. Zwischenzeitlich gab es in dem historischen Gebäude auch Veranstaltungen und sogar Trauungen. Heute ist Frau Holle mit ihrem märchenhaften Adventskalender in der Vorweihnachtszeit fast die einzige, die das Gebäude regelmäßig betritt. Seit Februar 2019 ist das Gebäude gesperrt, weil Brand- und Denkmalschützer immer noch um eine Lösung ringen, weil kein zweiter Fluchtweg existiert.

Na ja, ein Stadtmuseum mit Objekten zur Stadtgeschichte muss es aber natürlich geben. Und dafür wurde eine Lösung gefunden. Das Stadtmuseum Hattingen wurde im Jahre 2001 im Stadtteil Blankenstein in den alten Amtshäusern, entstanden in den Jahren von 1840 bis 1904, eröffnet. Von 90 Quadratmetern in der Hattinger Altstadt ging es jetzt auf 2000 Quadratmeter rauf. Viel Platz für Geschichte zum Erleben!

1994 wurden die im klassizistischen Stil erbauten Amtshäuser frei. Die historischen Gebäude dienten bis 1970 als Verwaltungssitz des Amtes Blankenstein, danach bis zum Umbau als Sitz der Bauverwaltung. Mit dem Umbau ist ein Spagat zwischen Denkmalschutz und den Anforderungen an ein modernes Gebäude mit denkmalgeschützter Fassade gelungen. Im Mai 2001 ist dann das Museum eröffnet worden. Somit thront die Stadtgeschichte jetzt hoch oben über der Ruhr. Das Museum liegt direkt am historischen Marktplatz und wird damit immer wieder zur Kulisse verschiedenster Veranstaltungen – drinnen wie draußen. Vom Literaturpreis über musikalische open-air-Veranstaltungen bis hin zum Butterbrotmarkt – es ist alles dabei.

Die Dauerausstellung im Stadtmuseum zeigt Exponate zur Stadtgeschichte Hattingens. Dazu zählen ein in Hattingen gefundener Zahn eines Mammuts, ein Webstuhl und zwei Modelle der Blankensteiner Burg samt Vorburg sowie des mittelalterlichen Hattingens. Und dann bietet es sich natürlich auch an, die Burg gleich selbst zu bestaunen. Zumindest auf den Burgturm kann man steigen und den herrlichen Blick ins Ruhrtal genießen. Ein Restaurant und einen Biergarten gibt es auch.

Kollektionen von alten Standuhren, Münzen, Truhen, Schränken, Töpfen, Geschirr, Krügen, Fahnen von Schützenvereinen, Türbalken mit Haussprüchen und Ähnliches vergegenwärtigen im Stadtmuseum das Alltagsleben der Vergangenheit. Das Museum erklärt sein Konzept so: Im Zentrum ist ein Rondell eingebaut, das einen Zugang zur Stadtgeschichte im Sinne eines begehbaren Geschichtsbuches ermöglicht. An der Wand des Rondells ist ein Zeithorizont angebracht, der mit Eckdaten zur europäischen Stil- und Geistesgeschichte und Fotos zur Stadtgeschichte einen historischen Überblick vermittelt. Rundherum installierte großformatige Themenbücher, die die Geschichte der Stadt Hattingen und ihrer Region in Text und Bild dokumentieren, laden zum Blättern und Stöbern ein.

Ein Teil der Museumsbestände begegnet den Besuchern in Objektkammern: Die Kammern zeigen Sammlungsstücke aus der Vorgeschichte, präsentieren Zeit und Uhren, informieren über Geld, Maße und Gewichte und Hattinger Fahnen. Der Weg führt vorbei an Bildern und Objekten zum Thema Kleingewerbe und eröffnet einen Blick in die Kammer „Licht und Leuchter“. Die alte Reeperbahn aus der Hanfseilerei der Firma Puth aus Blankenstein leitet die Besucher aus dem Rondell – an 19 Metern Originalschiene entlang – heraus in den letzten Teil der Dauerausstellung. Möbel erinnern an das bürgerliche und bäuerliche Wohnen im 18. und 19. Jahrhundert innerhalb des Hauses. Knaggen und Spruchbalken des 16. und 17. Jahrhunderts aus der Innenstadt verweisen auf das äußere Aussehen der Fachwerkhäuser in „alter“ Zeit

Daneben gibt es verschiedene Wechselausstellungen und Museumsveranstaltungen. Gerade auch für Kinder ist das Museum mit seinen vielen Ideen ein toller Entdeckungsort. So geben beliebte Kindertheater Gastspiele im Museum. Es gibt Familiennachmittage und wer mag, kann dort auch seinen Geburtstag feiern. Einmal Ritter sein? Oder auf den Spuren der Steinzeitmenschen wandeln? Oder doch lieber mit Pinsel und Farben die Welt der Kunst entdecken? Egal ob du sechs oder 12 Jahre alt wirst, zusammen mit deinen Freunden und Freundinnen gibt’s im Museum eine spannende Geburtstagsfeier: Für alle ist etwas dabei. Übrigens: Ein Geschenk vom Museum gehört auch dazu. Oder wie wäre es mit dem offenen Atelier? Hier macht jeder sein eigenes Kunstwerk – ganz ohne Vorkenntnisse. Anregungen und Ideen dazu bietet uns die jeweils aktuelle Wechselausstellung. Alle können mitmachen! Kinder bis 10 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen, auch Erwachsene ohne Kinder. Die Teilnahme kostet nur ein paar Euro inklusive Material.
Ach ja, für Trauungen wird der Veranstaltungsraum des Stadtmuseums zur Verfügung gestellt. Trauungen im Stadtmuseum sind dienstags, mittwochs und freitags von 11.00 bis 12.00 Uhr und darüber hinaus an jedem ersten Samstag im Monat von 11.00 bis 12.00 Uhr möglich.

Zum Programm könnt ihr noch mehr entdecken auf der Homepage des Museums: https://www.hattingen.de/stadt_hattingen/Bildung und Kultur/Stadtmuseum/

 

 

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